Center for Alternative Development Initiatives (CADI)
Philippines

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Wenn der schmächtige kleine Mann den Raum betritt, dann scheinen seine flinken Augen sofort die ganze Atmosphäre zu erfassen. Das mag Walden Bello in den Jahren des Untergrunds oft genug das Leben gerettet haben, als die Schergen des philippinischen Diktators Ferdinand Marcos hinter ihm her waren. Sein fester Händedruck signalisiert unmissverständlich Zielstrebigkeit und innere Stärke. Deshalb kämpft er heute weltweit gegen die zunehmende Macht der großen Konzerne. Doch er lässt es nicht nur beim Protest. Walden Bello war schon immer bereit, für die Freiheit bis an die Grenze zu gehen – und manchmal auch ein bisschen darüber hinaus. Sein größter Coup – der Einbruch in die Weltbank – liegt über 20 Jahre zurück.


„Wir hatten uns mit Schlips und Kragen als Manager verkleidet und taten so, als kämen wir gerade völlig übermüdet von einem wichtigen Auftrag zurück. Der gutmütige Sicherheitsmann winkte uns durch und meinte: „Kramt nicht erst nach euren Ausweisen, geht durch!“ Und als wir drin waren, gingen wir sofort ins Hauptbüro und öffneten die Karteischränke. Da lag alles offen aus. Das klappte immer wieder. Zwei Jahre lang gingen wir ein und aus und waren gut Freund mit dem Pförtner. Schließlich hatten wir rund 3000 Seiten vertraulicher Dokumente über die Zusammenarbeit zwischen der Weltbank und dem philippinischen Diktator. Dann gingen wir an die Presse und schrieben ein Buch, das im Untergrund zu einem Bestseller wurde. Ich bin sehr froh, dass es den Kampf gegen Marcos voranbrachte.“


Walden Bello ist wohl der einzige Bankeinbrecher in der Geschichte, dem es überhaupt nicht um Geld ging. Er wollte die geheim gehaltenen Deals offen legen, mit denen Ferdinand Marcos sein Land an ausländische Konzerne verkaufte und sich selbst bereicherte. Die kriminelle Energie des Diktators ließ ihm keine andere Wahl, als selbst das Recht zu brechen.


„Ich glaube es ist unvermeidbar, gegen Regeln zu verstoßen, wenn man gefährlichen Entwicklungen widerstehen will. Dieser Einbruch und der Diebstahl der Dokumente erschien uns notwendig, um die Wahrheit zu erfahren. Die konventionellen Methoden der Recherche und Analyse sind da oft zu beschränkt. Man braucht unkonventionelle Methoden, um an die Wahrheit zu gelangen, selbst wenn einem dafür Gefängnis droht. Daran haben wir damals nicht gedacht. Aber im Nachhinein sagte man uns, wir hätten dafür 25 bis 30 Jahre hinter Gittern landen können. Glücklicherweise blieb uns das erspart.“


Heute braucht sich Walden Bello nicht mehr zu verkleiden, um an den Pförtnern von Weltbank, der WTO oder dem Internationalen Währungsfond vorbeizukommen. Auch wenn er für die Herrscher der Weltwirtschaft gefährlich geblieben ist, erwartet man ihn an der Tür. Denn der schmächtige Mann aus Südostasien ist ein brillanter Kopf und erfolgreicher Aktivist. Dass die WTO-Verhandlungen über die weltweite Privatisierung im mexikanischen Cancun scheiterten, war zu einem guten Stück das Ergebnis seiner Arbeit.


„Ich glaube, die weltweite Globalisierung ist in akuten Schwierigkeiten und durchläuft eine tiefe Legitimationskrise. Cancun war ebenso ein Rückschlag wie die Verhandlungen von Miami. Wir haben die Chance diesen Prozess umzukehren. Das Grundprinzip ist klar: Der Markt und die Profitinteressen dürfen nicht die Richtlinien der Politik sein. Vielmehr müssen umgekehrt die Gesellschaften und ihre kulturellen Werte den Markt und die Unternehmen so kontrollieren, dass die Gemeinschaft zukunftsfähig und in Gerechtigkeit überleben kann. Deshalb gibt es auch nicht nur eine, sondern zahllose Alternativen. Das ist ja gerade das Problem: Sowohl der bürokratische Sozialismus, wie der moderne Neo-Liberalismus hat ein Modell und will das weltweit durchsetzen. Aber man kann so ein einfältiges Modell nicht vielfältigen Gesellschaften aufzwingen. Das führt nur in ein Desaster. Wer den Lauf der Welt verändern will, darf keine Zeit verlieren. Der Blick des Aktivisten geht auf die Uhr, die er vor sich hingelegt hat, um sich nicht in den schönen Worten über eine andere Zukunft zu verlieren.“

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Members/Size:kleinE-Mail:cadi@info.com.ph
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Address:ADB Ave Phone:+63 (2) 687-7481
1605Pasig CityFax:+63 (2) 687-7482
Betreut unter anderem folgende Projekte

Sustainable Integrated Area Development (SIAD) ist ein "Fachwerk", das eine nachhaltige Entwicklung in den Philippinen strukturieren will. In verschiedenen biogeographischen Gebieten werden Gemeinschaften gebildet, die zukunftsfähige Entwicklungsinitiativen bearbeiten. Zudem gibt es lokale Vernetzungen mit kommunalen und nationalen Programmen. 

Sustainable Integrated Area Development (SIAD)
Sustainable Integrated Area Development (SIAD) ist ein "Fachwerk", das eine nachhaltige ...
Betreut unter anderem folgende Projekte

Die Agenda 21 wurde 1992 in Rio de Janeiro in Brasilien von mehr als 160 Ländern unterschrieben. Die philippinische Regierung beschloss deswegen, einen Rat für die Nachhaltige Entwicklung (PCSD) einzurichten und eine landesspezifische Agenda Philippine Agenda 21 (PA21) zu erarbeiten - im engen diskursiven Austausch mit der Bevölkerung. 

Philippine Agenda 21 (PA21)
Die Agenda 21 wurde 1992 in Rio de Janeiro in Brasilien von mehr als 160 Ländern unterschrieben. ...

Sustainable Integrated Area Development (SIAD) ist ein "Fachwerk", das eine nachhaltige Entwicklung in den Philippinen strukturieren will. In verschiedenen biogeographischen Gebieten ...

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