"Die Vielfalt der Pflanzenarten auf der Erde wird durch Monokulturen stark bedroht. Dabei ist sie wichtig, um eine möglichst gute Anpassung an veränderte Umweltbedingungen zu sichern und damit Probleme wie die zukünftige Ernährung der Menschheit zu lösen", sagt der Äthiopier Melaku Worede. Um die durch Dürre und moderne Anbaumethoden bedrohte genetische Vielfalt Äthiopiens zu sichern, entstand in Addis Abeba das Plant Genetic Resources Centre. In wenigen Jahren baute Melaku Worede eine Saatbank mit zehntausenden, teils auch traditionell genutzten Pflanzenarten auf. Bauern können auf diese Ressourcen zurückgreifen, um durch die Aussaat geeigneter Arten auch in Dürreperioden ihre Ernte zu sichern.

Die Organisation arbeitet in landwirtschaftlich geprägten Regionen und unterstützt die ansässigen Farmer. Melaku Woredes Mitarbeiter bei diesem Projekt stammten ausschließlich aus Äthiopien; mit ihrer Hilfe bildete er eine neue Generation von Genetikern und Pflanzenzüchtern aus, die mit ihrem Wissen seither Landwirte unterstützen. Aus dieser Initiative heraus entstand in Zusammenarbeit mit kanadischen Umweltschutzorganisationen das "Seeds of Survival" Programm. Es verbindet das überlieferte Wissen von Bauern um geeignete Formen des Ackerbaus mit westlicher Wissenschaft und Technologie. Zumeist werden die Projekte auf der Ebene kleiner Farmen durchgeführt, daneben werden Austauschprogramme für Saatgut initiiert, Netzwerke und Trainingsprogramme für Landwirte organisiert und Genbanken aufgebaut. 

Melaku Worede und Seeds of Survival wurden „für ein richtungweisendes Projekt zur dauerhaften Bekämpfung des Hungers durch den Aufbau eines der besten Zentren der Welt zur Bewahrung von Saatgut und ihren Einsatz zum Erhalt der Artenvielfalt und der Weisheit der afrikanischen Bauern zum Nutzen der gesamten Menschheit" im Jahr 2000 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Seeds of Survival ist international tätig.