Grüne Parteigänger und Umweltschützer haben häufig ein sehr kritisches Verhältnis zur Technologie. Sie aber sehen auch viel Gutes, was aus der modernen Technik entstehen kann. Ist es also möglich viele der heutigen ökologischen Probleme und dem Mangel an Ressourcen durch einen anderen Umgang mit der Technik zu lösen? Am Faszinierndsten ist der neue ökokapitalistische Ansatz beim Wandel von der Produkt- zur Dienstleistungsgesellschaft.

Der Mathematiker und Ökonom Amory Lovins: „Mit Hilfe der modernen Technik kann unser Umgang mit den natürlichen Ressourcen sehr viel produktiver werden, was sowohl der Wirtschaft als auch der Umwelt zu Gute kommt. Es wäre einfach dumm, eine solche Technologie nicht anzunehmen und im großen Maßstab zu nutzen. Firmen, die sie nicht anwenden, werden schon bald nicht mehr im Geschäft sein. Der ehemalige Chef des Chemieunternehmens Dupont hatte ganz Recht, als er bemerkte, dass ein Unternehmen, das sich mit der Umwelt versöhnt, florieren wird. Diejenigen, die es nicht tun, sagte er weiter, wären deshalb kein Problem, weil es sie nicht mehr lange geben wird. Natürlich gibt es auch Technologien, die idiotisch sind, unökonomisch und zerstörerisch. Von den sollten wir natürlich die Finger lassen. Mit der Technologie ist es so wie mit allen anderen Dingen: Wir müssen unseren gesunden Menschenverstand benutzen und differenzieren und nur das verwenden, was uns wirklich nutzt. Aber nicht in dem Sinn, dass wir irgendwann alle in Schnellrestaurants arbeiten statt in Stahlwerken, sondern in dem Sinn, dass statt einem Produkt eine Dienstleistung angeboten wird und das Verhältnis zum Verbraucher so gestaltet wird, dass sowohl der Anbieter wie der Nutzer von den gleichen Vorteilen profitieren: Und das heißt in der Regel: Besserer Service bei geringeren Kosten. Diese Ergänzung der Interessen ist gut fürs Geschäft, denn es stärkt die Verbindung zum Verbraucher, steigert die Gewinne, verbessert den Service, kostet den Verbraucher weniger und macht jeden zufriedener. Außerdem verhindert es Instabilitäten in den Bilanzen, weil keine überraschenden Riesensummen ausgegeben werden müssen und es die Hersteller dabei unterstützt, langlebige Produkte zu verwenden, die sie selbst davor bewahren, alles rauszureißen und zu ersetzen. Jede Definition von Nachhaltigkeit lässt auf die Einsicht verdichten, dass wir der Natur genau soviel zurückgeben müssen, wie wir von ihr nehmen.

Wir fangen an, zu begreifen, dass die Natur über 3,8 Milliarden Jahre Erfahrung in der Herstellung und dem Design von Dingen besitzt, und das es sich um ein sehr robustes Design handelt, welches unter extremen Bedingungen erprobt wurde und, weil es da ist, bewiesen hat, dass es funktioniert. Alles was nicht funktioniert hat, wurde quasi vom Hersteller wieder vom Markt genommen. Wir wären wahrscheinlich ein gutes Stück weiter, wenn wir die Natur als Vorbild und Ratgeber nutzen würden, anstatt ihr auszuweichen oder sie zu manipulieren. Die moderne Technik ermöglicht es heute dem Unternehmer wie dem Privatmann durch eine effiziente Einsparung von Energien Kosten zu sparen und so indirekt Gewinne einzufahren."

Immer mehr Unternehmen entdecken, dass man durch eine effiziente Kreislaufwirtschaft die Ausgaben senken und die Gewinne erhöhen kann. Der Schlüsselbegriff lautet Rycycling und Wiederverwertung von Rohstoffen. Als ebenso erfolgreich hat sich der Ansatz erwiesen, der Natur erfolgreiche Strategien abzuschauen.