Gush Shalom
Israel

Information

Gush Shalom, vom Uri und Sarah Avnery gegründet, arbeitet seit drei Jahrzehnten daran, die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Palästinenser und Israelis in Hinblick auf die gemeinsame Geschichte wieder zu einem historischen Strang zusammenzuflechten. Uri Avnery spricht als unabdingbare Basis für eine friedliche Zukunft von der Vision einer narrativen Geschichtsschreibung, einer – im Dissens gemeinsamen – kulturellen Vergangenheit.


„Mit Narrative meine ich die Betrachtung dessen, was in den letzten 120 Jahren passiert ist. Das heißt: Waren die Zionisten, die nach Palästina kamen fremde Eindringlinge oder kehrten sie zurück zu ihrer historischen Heimat? War der Krieg von 1948 ein Befreiungskrieg der Israelis oder war es eine Katastrophe der Palästinenser, in der die Hälfte des palästinensischen Volkes von seinem Boden vertrieben worden ist? Was ist in diesem Krieg wirklich geschehen: Sind die Palästinenser geflüchtet, freiwillig geflüchtet wie jedes israelische Kind in der Schule lernt, oder sind sie systematisch von den Israelis vertrieben worden, wie jedes palästinensische Kind in der Schule lernt? Waren die Kibbuzim glorreiche Errungenschaften eines wunderbaren Sozialismus, der Gleichheit und Freiheit verkündet hat oder war es ein Mittel zur Vertreibung der Araber und zur Enteignung des arabischen Bodens? Und so können sie praktisch jedes Geschehnis, das in 120 Jahren passiert ist, von einer Seite betrachten und von der anderen Seite. Und sie werden glauben, es wäre nicht nur auf zwei verschiedenen Kontinenten, sondern zwei verschiedenen Planeten passiert – nicht die geringste Ähnlichkeit in der palästinensischen Beschreibung und der israelischen Beschreibung. Beide Seiten – die Israelis und die Palästinenser – sind nicht im Stande, den Standpunkt des Gegners zu verstehen. Man muss einen Dialog haben, um zu verstehen, dass die andere Seite nicht unlogisch handelt, nicht irrational, nicht verrückt ist, sondern eine Vorstellung hat aus seiner eigenen Geschichte, die eben total verschieden ist von der, die wir haben." 


Die Brücke des Dialogs ist für Uri Avnery und die Friedensbewegung Gush Shalom der einzige realistische Weg. Nicht die Politik der Betonmauer, die das Land durchzieht. Die Friedensbewegung setzt auf Tausende von kleinen Schritten: Gespräche zwischen Jugendlichen, Dialoge zwischen Bauern, Arbeitern, Hausfrauen, Künstlern beider Seiten, Gespräche zwischen allen, die endlich Frieden wollen. Erste Ansätze dazu erkennt der Friedensaktivist in Filmprojekten der jungen palästinensischen und israelischen Regisseure. Doch noch viel mehr ist nötig: Gush Shalom will Palästinenser in die Gedenkstätte Yad Va Shem bringen und die Israelis mit der Realität der Al-Nakba konfrontieren, die in Palästinensergebieten für die Zerstörung der eigenen Kultur, die massenhafte Vertreibung, kurz: für die nationale Tragödie des Heimatverlustes steht. Und all jenen anderen, die wie paralysiert den unendlichen Schlagabtausch verfolgen und nur hoffen, dass sie persönlich heil davonkommen, will man die Augen öffnen – mit manchmal ungewöhnlichen, aber immer symbolischen Aktionen.

Short Description and Facts

Members/Size:großE-Mail:info@gush-shalom.org
Foundation Date:1993Webseite:Welcome to Gush Shalom
Address: Phone:00972 (0)3 5221732
JerusalemFax:
Betreut unter anderem folgende Projekte

"Against the Wall" ist eine Kampagne über den Bau der israelischen Mauer als Abgrenzung gegen die palestinensische Bevölkerung. Der nachfolgende Link bietet weiterführende Informationen über die Hintergründe und die Entstehung der Mauer. 

Against the wall
"Against the Wall" ist eine Kampagne über den Bau der israelischen Mauer als Abgrenzung gegen die ...
Betreut unter anderem folgende Projekte

Eine Kampagne welche die Idee der Zwei-Staaten-Lösung unterstützt. Jerusalem wäre nach diesem Vorschlag die Haupt-stadt, mit einem Palästinensischen Teil im Osten und einem Israelischen Teil im Westen.

Jerusalem, capital of two states
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