Greenbelt Movement
Kenya

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Heute steht die Kenianerin Wangari Maathai vor einem Lebenswerk, dass sie selber manchmal kaum begreifen kann: Die von ihr gegründete Grüngürtelbewegung hat mit 30 Millionen gepflanzten Bäumen weite Teile des ostafrikanischen Landes vor der Erosion gerettet. Die Bewegung hat nicht nur zahllose Landfrauen aus der Armut befreit, sondern auch eine machtvolle ökologische Oppositionsbewegung in Kenia entstehen lassen.


Sie sagt: „Die Nöte, welche die Armen in den Slums und die Landfrauen immer wieder zum Ausdruck brachten, drehten sich im Kern um einige zentrale Grundbedürfnisse. Wenn es uns gelingen würde, den Armen ein Grundwissen über das Pflanzen von Bäumen zu vermitteln, dann könnten sie sich schon bald mit Feuerholz versorgen, würden über Baumaterialien verfügen, könnten Obst ernten und damit auch die Qualität ihrer Ernährung verbessern. Außerdem könnten sie ein Teil der Ernte verkaufen und damit ihre Armut verringern. Und bei all dem würden sie die Schönheit ihrer Umwelt erhöhen.“ 


Aber alles hatte mit winzigen Schritten und minimalen Zielen begonnen. „Es ging erst mal nur darum, etwas zu tun, was den Grundbedürfnissen der Frauen entsprach. Erst nach vielen Jahren haben wir damit begonnen, ihnen die Zusammenhänge zwischen der ökologischen Zerstörung des Landes und ihrer sozialen Situation aufzuzeigen. Mittlerweile hat unsere Bewegung ein neues Stadium erreicht. Jetzt wird die Notwendigkeit gesehen, ganze Wälder zu schützen, Naturflächen zu erhalten, die Qualität der Samen zu verteidigen und den Kleinbauern Rechte zu geben, damit sie von ihrer Arbeit auch leben können, ohne das Land bis auf den letzten Erdkrumen auszubeuten. Wir dürfen es nicht zulassen, dass Geschäftsleute auf Kosten der Umwelt tun und lassen können, was sie wollen. Das gilt besonders für die internationalen Unternehmen der industriellen Landwirtschaft, der Gentechnik und der Holzindustrie. Sie dürfen nicht nur das Recht auf freien Handel und Profite im Auge haben, sondern müssen zugleich ihre Verantwortung für die Umwelt und die kommenden Generationen ernst nehmen, die in diesen Ländern auch noch in Zukunft leben wollen. Ich sage das so deutlich, weil es eine Menge Unternehmen aus Amerika, Japan und Europa gibt, die in ihren Heimatländern enorm vorsichtig mit der Umwelt umgehen, die Interessen der Bevölkerung für eine gesunde Zukunft respektieren und die nationalen Gesetze sorgfältigst einhalten. Wenn sie aber in die afrikanischen Länder kommen, wo wir meist unter korrupten und bestechlichen Regierungen leiden, dann nutzen sie das gnadenlos aus. Deshalb brauchen wir so etwas wie einen globalen ethischen Code, eine Art Benimm-Katalog. Es darf keine zwei unterschiedlichen Maßstäbe geben: Unternehmen müssen sich in den Ländern der Dritten Welt an die gleichen Regeln halten, wie bei sich zu Hause“, so Wangari Maathai wörtlich.


Heute ist Kenia eins der wenigen afrikanischen Länder, dass den Vormarsch der Gentechnik durch strikte Regeln beschränkt und ausbremst. All das geschah nicht, weil Wangari Maathai und ihre Grüngürtel-Bewegung Überzeugungsarbeit geleistet hätten. Es passierte, weil die Menschen begonnen hatten, sich selbst zu helfen. Maathai: „Das Wunderbare ist: Wenn Bäume wachsen – denn sie sind etwas Lebendiges – stellt man eine Beziehung zu ihnen her. Und diese Beziehung gibt der Hoffnung Kraft und verkürzt die Zeit. Die Bäume werden zum Träger einer Hoffnung auf ein besseres Leben."


In ihrer Heimat nennt man Wangari Maathai respektvoll „Mama Miti“: Die „Mutter der Bäume“. Ein buntes Outfit ist längst ein Markenzeichen der Kenianerin. Ein ganz bewusstes Symbol für Leben, Vielfalt, Mut und Präsenz. Hinter dem selbstbewussten Lächeln sind keine Spuren mehr zu sehen von den Schlägen, Knochenbrüchen und Platzwunden, die ihr Polizisten, Gefängniswärter und angeheuerte Schläger in all den Jahren des Kampfes zugefügt haben. All das liegt hinter ihr. Wenn Wangari Maathai zurückblickt, dann nur auf die erstaunliche Geschichte, die sie zu dem gemacht hat, was sie ist: die erste Professorin Kenias, die stellvertretende Umweltministerin ihres Landes, die erste Afrikanerin, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. 

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Betreut unter anderem folgende Projekte

Im Jahre 2006 rief UNEP eine weltweite Baumpflanz Kampagne ins Leben. Schirmherren sind Wangari Maathai und Fürst Albert von Monaco. Ziel der 'Billion Tree Campaign' ist es, weltweit mindestens eine Milliarde Bäume zu pflanzen.

The Billion Trees Campaign
Im Jahre 2006 rief UNEP eine weltweite Baumpflanz Kampagne ins Leben. Schirmherren sind Wangari ...

Im Jahre 2006 rief UNEP eine weltweite Baumpflanz Kampagne ins Leben. Schirmherren sind Wangari Maathai und Fürst Albert von Monaco. Ziel der 'Billion Tree Campaign' ist es, weltweit mindestens eine ...